Wechsel 2015
Am 18. Juni 2015 haben die Mitglieder des Vereins „Hallertauer Fußwallfahrt Wolnzach 1961" Klaus Nöscher aus Lohwinden in der Nachfolge von Ludwig Hierl zum neuen Vorsitzenden und damit auch zum Pilgerführer gewählt.
Hier ein Auszug aus den Berichten (Wolnzacher Zeitung) dazu:
Wolnzach (kat) Stabwechsel, oder besser gesagt, Westenwechsel bei der Hallertauer Fußwallfahrt nach Altötting: Nach neun Jahren an der Spitze hat Pilgerführer Ludwig Hierl nun das wahr gemacht, was er längst angekündigt hatte, und sein Amt an Klaus Nöscher abgetreten. Symbolisch übergab Hierl seinem Nachfolger am Donnerstagabend im Wolnzacher Pfarrheim die gelbe Pilgerführer-Weste.
Wolnzach: Altötting-Pilgerführer Ludwig Hierl hat nach langer Vorbereitung an Klaus Nöscher übergeben - Lesen Sie mehr auf:
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Zuvor hatte der 75-Jährige auf sein letztes Jahr als Pilgerführer zurückgeschaut, auf die Oktober-Wallfahrt mit auf 1576 Pilger gestiegenen Teilnehmern. Dass die Zahlen bei der Hallertauer Fußwallfahrt – im Gegensatz zu anderen Wallfahrten – im Aufwind sind, das freue ihn sehr: „Ich denke, das zeigt, dass das Feuer noch lodert.“ Er habe die Pilgerführung vor neun Jahren aus den bewährten Händen von Alfons Winter übernommen, dem heuer im Februar gestorbenen Vorgänger gelte sein tiefster Dank: „Bestimmt schaut der Alfons uns vom Himmel aus zu.“
Auch seinetwegen sei es sein Anliegen gewesen, bei seinem eigenen Rückzug aus der ersten Reihe eine ebenso gut vorbereitete Wallfahrt zu übergeben, wie er sie damals übernommen habe. Weichen habe er schon gestellt: „Die nächste Wallfahrt, die ich selber nicht mehr leiten werde, ist bereits in der Basilika angemeldet.“ So einfach sei das grundsätzlich nicht, jedoch genieße die Hallertauer Fußwallfahrt in Altötting doch mittlerweile einen sehr hohen Status. Dass es gelungen sei, Klaus Nöscher als Nachfolger zu gewinnen, sei eine Fügung, bei der die Muttergottes bestimmt ihre Finger im Spiel gehabt habe, erzählte Hierl: Händeringend habe er in der Lohwindener Wallfahrtskirche um einen Nachfolger gebetet – und ihn dann gleich im Wohnhaus daneben in Person von Klaus Nöscher gefunden.
Er selbst zähle im Vergleich zu anderen noch nicht zu den „alten Wallfahrern“, so Nöscher. Berufsbedingt habe er nicht so oft mitpilgern können, wie er wollte, sei erst „ein halbes Dutzend Mal“ dabei gewesen. Allerdings verstehe er sich durchaus gut auf Organisation – Nöscher war im erzbischöflichen Ordinariat tätig – sei mittlerweile im Ruhestand und sei von Hierl und dem Wallfahrtsvorstand „sehr hilfsbereit und umfassend“ in das Amt des Pilgerführers eingearbeitet worden. Dass er von allen Anwesenden gewählt wurde, das ehre ihn sehr: „Ich hoffe, dass ich alles zu eurer Zufriedenheit mache“, nahm er die Wahl an. „Und wenn einmal etwas ist, dann am besten immer gleich sagen.“
Mit Stehendapplaus, Geschenken und einem besonderen Auftritt endete der Donnerstagabend für Hierl und setzte einen Schlusspunkt hinter seine Zeit als Pilgerführer: Begleitet von „meinem Freund Hans“ an der Ziach gab der Winter Fritz ein paar Gstanzl zum Besten. Eine laut Winter kostspielige Sache, denn: „Normal konnst heid Gstanzl ja nimma dazoin, aber wenn da Gstanzlsänger a Pilger is, dann spuid des koi Rolln.“
Von Karin Trouboukis
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50 Jahre Hallertauer Fußwallfahrt (2010)
So leicht liest sich diese Überschrift. Doch vieles hat sich ereignet, seit im Herbst 1961 sich 11 Personen aufmachten, um zu Fuß nach Altötting zu pilgern.
Ursprung war ein Versprechen, das der damalige Dekanatsjugendführer Jakob Sellmair aus Burgstall mit der Dekanatsjugendführerin Zenta Neuhauser und dem damaligen Benefiziat Franz Kappenberger, beide aus Wolnzach, gegeben hatte. Sollte zum Jugendbekenntnistag am 28.5.1961 schönes Wetter sein, wollten sie zum Dank zu Fuß nach Altötting pilgern.
Der Regen hat aufgehört! Im Herbst des gleichen Jahres wollten sie ihr Versprechen einlösen. Die bevorstehende Wallfahrt hat sich inzwischen herumgesprochen und bei weiteren Personen Interesse geweckt.
So machten sich erstmals 11 Pilger auf den unbekannten und wie sich ergab, beschwerlichen Weg. Sie wussten nicht, welche Ausrüstung nötig war, noch wo sie übernachten konnten. Entsprechend war unterwegs auch das Misstrauen, das ihnen begegnete. Auf die öfter gestellte Frage nach dem Woher und der Antwort „aus der Hallertau“ kam dann „so so, vom Hopfazupfa kemmt´s“. Einer der Elf benützte bereits seit Beginn einen Hacklstecken, der ihm sichtlich eine Hilfe war. Also kauften in Moosburg die anderen ebenfalls eine solche Gehhilfe. Dass später zu den Blasen an den Füßen auch solche an den Händen kommen sollten, ahnten sie noch nicht. Trotz vieler Schwierigkeiten kamen sie am dritten Tag um Mittag in Altötting an, wobei einige ihr Ziel mehr fallend als gehend erreichten.
Mit dabei war auch der Wolnzacher Hans Neumeier. Er hatte als Kriegsteilnehmer in einer für ihn ausweglosen Situation eine Wallfahrt nach Altötting gelobt, wenn er heil aus dieser Gefahr komme.
Neumeier nahm sich nun der Weiterführung der Wallfahrt an, wo im folgenden Jahr bereits 51 Pilger teilnahmen.
Schon 1964 bei 252 Pilgern teilte er die Wallfahrer in sieben Gruppen ein, jeweils mit einem Gruppenführer und Ordner ausgestattet. Diese Einteilung hat bis heute Bestand und sich auch bei größter Beteiligung bewährt. Damals und auch in den folgenden Jahren kamen die Pilger bei Quartiergebern unter, die vorher vom Pilgerführer mit seinen Helfern besucht wurden. Als dann in den 70er und 80er Jahren die Zahl der Pilger stark zunahm und die Zweitausend überschritt, war diese Art Quartierbesorgung nicht mehr möglich. Nun musste jeder Pilger sich selbst um sein Quartier bemühen, wobei die Pilgerleitung bei Bedarf unterstützend mitwirkte.
Auch die Wegführung wurde immer wieder den Erfordernissen angepasst. So gingen die Pilger früher von Nandlstadt auf der Staatsstraße über Mauern nach Moosburg und am nächsten Tag von Vilsheim direkt nach Holzhausen zum gemeinsamen Gottesdienst. Erst später erforderte der größer gewordene Pilgerzug eine Teilung der Gottesdienste in Altfraunhofen und Holzhausen. In den ersten Jahren konnte nach einem Gang durch die Innauen bei Töging der Fluss noch mit einer Fähre überquert werden. Die Fähre fasste rund 15 Personen! Man folgte ab Neumarkt-St.Veit der Bundesstraße und machte die Rast in Erharting. Hier konnten Sonntagheimfahrer auch die Messe besuchen, weil der Dankgottesdienst in Altötting erst am Abend war. Neun Jahre erfolgte die Heimfahrt immer am Montag. Erstmals bei der Jubiläumswallfahrt 1970 fuhr man nach einem abendlichen Festgottesdienst bereits am Sonntag zurück. Zur Vermeidung der Bundesstraße ging man dann Jahre später in Neumarkt-St.Veit über den Klosterberg, folgte nun der ruhigeren Straße und kehrte nach einer Abzweigung in Pleiskirchen ein. Inzwischen kann auch der Klosterberg umgangen werden, was eine große Erleichterung darstellt. Je nach Witterung konnte man nun ab Engfurt durch die Isenauen gehen oder zur Not auch auf die Bundesstraße ausweichen. Gerade hier war das gute Einvernehmen mit der Polizei stets eine große Hilfe. Zu unserer Sicherheit wird bei Bedarf sogar kurzzeitig die Bundesstraße gesperrt. Immer wieder konnten gerade im letzten Abschnitt ruhigere Wege entlang der Maisfelder gefunden werden. Auf der Suche nach möglichst abgelegenen Wegen scheint man jetzt eine optimale Lösung gefunden zu haben. Der Weg führt bereits vor Winhöring nach Süden in freier Natur auf den Inndamm, dort ein gutes Stück weiter. Durch die Vermeidung der Wohnorte bis nahe dem Ziel kann man nun auch den menschlichen Bedürfnissen eher gerecht werden. Die Pilger sind dankbar und voll des Lobes dafür.
Neumeier leitete die Wallfahrt 20 Jahre, bis 1980, und baute die Organisation zusammen mit dem damaligen Pfarrer Paulinus Fröhlich weiter aus. Die große Gruppe ab Mainburg begann ihren Weg von dort aus und kam erst später zum Hauptzug. Eine Wallfahrergruppe aus dem Raum Aichach, bereits einen Tag länger unterwegs, konnte von uns für ihren weiteren Weg aufgenommen werden. In Moosburg kommt seit langem auch eine Gruppe aus dem Raum Koppenwall dazu. Die Pilger kamen inzwischen längst nicht mehr nur aus der Hallertau, sie kommen aus dem ganzen bayerischen Raum und darüber hinaus.
1981 übergab Hans Neumeier die Leitung der Wallfahrt an seinen Nachfolger Hans Schwarzhuber. Weiter wurde an Verbesserungen gearbeitet, neue Wege wurden gefunden. Hier begannen auch die ersten Versuche, für den Pilgerzug mit Hilfe der Polizei die Sicherheit zu erhöhen.
Hans Schwarzhuber bekleidete das Amt des Pilgerführers 15 Jahre. Im Jahre 1996 übernahm Alfons Winter die Leitung der Wallfahrt. Im Folgejahr erfolgte die Gründung des Vereins „Hallertauer Fußwallfahrt 1961 e.V. Wolnzach“ (siehe Bericht im WA). Im Sinne seiner Vorgänger führte er die Wallfahrt weiter und war besonders auf weitere Verbesserung im Sicherheitsbereich bedacht. So konnte mit Hilfe der Polizei der Überholverkehr weitgehend abgeleitet werden. Inzwischen begann auch der Turnus, dass jedes Jahr eine andere Gruppe beim Einzug in Altötting vorausgehen darf.
Bei der Hauptversammlung im Juli 2006 wurde Karl Ludwig Hierl zum Pilgerführer gewählt und übernahm erstmals die Leitung der Wallfahrt (zum Bericht). Wie seine Vorgänger ist er bestrebt, die Wallfahrt im gleichen Sinne fortzuführen und weitere Verbesserungen vor allem bei der Quartierbeschaffung zu erreichen.
Oktober 2012, Alfons Winter, Ehrenpilgerführer
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Wenn sich am 30. September (2006) der Zug zur 45. Hallertauer Fußwallfahrt nach Altötting in Bewegung setzt, dann wird ein anderer die Hauptverantwortung tragen: Alfons Winter hat nach zehn Jahren sein Pilgerführeramt zur Verfügung gestellt, einstimmig zu seinem Nachfolger bestimmt wurde Ludwig Hierl. Damit geht das Amt erstmals an einen Pfaffenhofener.